Postheroischer Hymnus
Wer ist nun noch blind genug
zu singen von helden
zerfetzt in den gräben
verbrannt in maschinen
in den kellern verschüttet
vergewaltigt, verschleppt, verhungert?
Wer wagt es
Achill zu beschwören,
das eitle narzisstische vieh
Siegfried,
den unverwundlichen deppen
Jaël,
die schädelspaltende,
frevelnd am gastrecht
David,
den schlingenschwingenden brecher der regeln von ehre und zweikampf?
Der krieg hat verloren:
da gibts nichts zu dichten
was es zu singen gibt
erzeugt nur noch ekel
und die schmerzhafte liebe zu dir,
weise kassandra.
kenntest du doch
den getöteten gott aus judäa:
Dein liedloses unheil
wäre umschlungen
von singbarem.
So bleibt nur
verstummende scham.
Und das dröhnen der waffen .
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