Samstag, 5. März 2022

Gewalt/Gebet

 Lass die Granate ins Leere platzen

Die Rakete trudele ins All und zerschelle lautlos

Dem Panzer lass die Kette reißen

Und feucht möge werden das Pulver

krepieren jegliche Zündung in einem

grotesken Wölkchen von süßlichem Rauch.  

Erlahmen soll alles, was rollt zum finstern Geschäft 

im klebrigen Schlamm. 

 

Den Feind treffe das Schwert, 

das er nicht erhob: das der Gerechtigkeit. 

 

Mütter holen ihre Söhne zurück

Und Väter treten den Generälen 

In den ordengeschmückten Arsch.

 

Die Gattin verweigere sich dem  Mörder

Und die Töchter dissen den eiskalten Vater,

Die Söhne fesseln den Irregewordenen

An sein Bett.

 

Die  Völker scheissen auf Grenzen und Sprachen

Und werfen die Fesseln ab der Verblendung:

Niemals, niemals sei Tod ein Mittel

Niemals, niemals sei Tod ein Zweck

Selbst die Hasser sollen leben 

Befreit vom Gift

Und sei es

Mit bezwingender Gewalt

 die vernichtet

was vernichtet

Und wenn’s vollbracht ist 

Sollen Gebete wie diese

nie wieder gebetet werden. 

 

 

 

 

 

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