Montag, 30. September 2013

Ansprache zur Verabschiedung im LKA, 27.8.2013, Tageslosung

Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel.
Psalm 48,10                                                                                                          
Lasst uns aufeinander acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen.
Hebräer 10,24-25                                                                                                 


Liebe Hausgemeinde!

Was macht die Kirche, was nur die Kirche macht? Was machen wir, was sonst kein Anderer macht? Woran sind wir so eindeutig als Kirche zu erkennen, dass man uns gar nicht verwechseln kann?

Das ist, auf modernem Medienfachsprech gesagt, die Frage nach dem Alleinstellungsmerkmal der Kirche.
Dieses, so wird man allenthalben von Marketingfachleuten, den modernen Nachfahren der Marktschreier, belehrt, dient dazu, die Kirche auf dem Markt zu profilieren.
Ich stelle die Frage immer wieder einmal gerne im Gespräch. Und bin immer ganz erstaunt über die Antworten.
Da kommt:
„Naja, wir stehen für Werte wie Nächstenliebe und Vertrauen“. Aha. Das würde die AWO auch sagen, auch der friedliche Islam würde das sagen, und nur ein sehr hartgesottener und fehlgeleiteter Atheist würde das nicht für sich in Anspruch nehmen. Werte? Das ist nicht unser Alleinstellungsmerkmal.

„Ja, gut, soziale Aktivitäten, wir kümmern uns“.
Nun, auch das tun andere gut, sehr gut sogar, oft besser als wir, weil weniger umständlich und betulich.  Wer würde das bestreiten?
„Nun: wir kümmern uns um die Seele.“
Tja, aber das tun die Kurhessen-Thermen nach eigenem Bekunden auch. Und auch der Yoga-Lehrer in der umgebauten Scheune im Dorfkern tut das. Und eine Armee von Therapeuten kümmert sich.
„Wir halten die Tradition aufrecht“. Das macht der Dorfverschönerungsverein, der Gesangverein, die historische Gesellschaft und selbst die Kirmesbuchen auch. Und oft richtig gut. Hochzeiten und Beerdigungen machen inzwischen auch Profis, bei denen es sich lohnt, einmal hinzuschauen, womit die so viel Geld verdienen.
„Wir halten den Glauben an Gott wach“. Das klingt schon besser, möchte man meinen. Aber das würden der Imam, der Rabbi und die Zeugen Jehovas auch sagen.

Jetzt ist der Punkt der Verunsicherung langsam erreicht. „Ja, wozu sind wir denn dann da? Was macht uns zur Kirche?“
Nun denn, die Antwort auf die Frage ist kinderleicht. ich gebe sie immer wieder gerne. Und ernte damit immer wieder gerne bedenkliche Blicke, gefaltete Stirnen, gemessen-zweifelndes Kopfwiegen. Das stimmt nun wieder mich sehr bedenklich und zeigt mir: Hier stimmt was nicht. Haben wir  vergessen, wer wir sind?
Denn die Antwort lautet: Kirche ist überall dort, wo das Evangelium lauter und rein verkündigt und die Sakramente gemäß dem Worte Gottes gereicht werden. So steht es in der Grundurkunde der evangelischen Kirche, der Confessio Augustana. Mit anderen Worten: Dort, wo christlicher Gottesdienst stattfindet, da ist die Kirche. Das machen nur wir. Nur wir verehren Jesus Christus in der Versammlung der Getauften und reichen Abendmahl und Taufe so, wie sie in der Bibel stehen. Also noch klarer:
Jesus Christus macht uns zu Christen und damit zur Kirche. An Jesus Christus erkennt man uns. Wo man darauf trifft, da trifft man auf Kirche. In vielerlei Gestalt, wohlgemerkt. das ist nicht das Alleinstellungsmerkmal der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck - das findet man in der Grundordnung.
Nein, es geht um die Kirche als die Gemeinschaft der Heiligen, als die von Gott gerufenen getrösteten Sünder und Sünderinnen, als die Boten der Frohen Botschaft von der Versöhnung, es geht um uns, die wir das Salz der Erde und das Licht der Welt – nein, nicht sein sollen: sondern eben sind!
Denn das ist die wunderbare Botschaft, die uns anvertraut ist.

Die Tageslosung beschreibt, was der Kern einer christlichen Existenz ist, und wo wir zu denken anfangen und aufhören müssen: Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel, betet Israel und wir mit ihm.  Dieser Tempel aber ist für den Glauben der Leib Christi, schreibt Paulus, und das ist die versammelte Gemeinde. Alles, was  wir als Kirche sonst noch tun, auch und gerade das, was in diesem Haus hier geschieht – und ihr wisst, wie sehr ich inzwischen die Arbeit, die in diesem Hause gleistet wird, schätze und für wertvoll einschätze – alle Arbeit, die wir als Kirche leisten, dient nur diesem einem: Gottesdienst zu ermöglichen, damit das Wort Gottes nicht verstummt und wir als Kirche sichtbar und vor allem hörbar bleiben, als Kirche, und nicht als Traditionsverein zur Pflege christlichen Brauchtums. Wir werden in den nächsten Jahren diese Frage nach dem Kern unseres Tuns immer und immer wieder stellen. Wir werden uns verabschieden müssen von unserem Wohlstand,  und wir werden uns verabschieden müssen von Dingen, über die wir jetzt noch gar nicht nachzudenken uns trauen. Nur vom Gottesdienst, sollten wir uns nicht verabschieden.  Aber dafür braucht´s nur Menschen und einen Ort.
Und ich finde, und das nehme ich aus den 2 ½ Jahren meiner Tätigkeit auf dem Marktplatz der Meinungen mit, ich finde, wir können das ruhig offensiv und deutlich tun, auch und gerade untereinander. Denn die Probleme sind nicht neu. Gemeinden haben schon immer darum kämpfen müssen, bestehen zu bleiben. Der Schwund des Gottesdienstbesuches ist nichts Neues. in der Gemeinde, in der ich jetzt anfange, ist der Gottesdienstbesuch heute fast dreimal so hoch wie vor 70 Jahren. Es war letztlich die preussische Polizeiverordnung, die dafür sorgte, dass im 19. Jahrhundert die Kirchen Sonntag voll waren, jedenfalls auf dem Dorf. In den Städten sah es immer schon anders aus, je nach Epoche. In Schleiermachers Berlin, also um 1820, sah es auch ganz schlecht aus.
Wir haben da auch ganz falsche Vorstellungen.
Dabei bräuchten wir bloß aufmerksam die Bibel zu lesen. Der Hebräerbrief, ein Text aus der dritten Generation, der schreibt am Ende seiner Gemeinde schon hinter die Ohren, worum es geht, und zwar deutlich:
Lasst uns aufeinander acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen.

Ja genau, darum geht es, dass wir uns zur Gemeinschaft auch anreizen und ermahnen, einander einladen, einander mitbringen und einander tragen und stützen. Wir spüren doch, wie gut es uns tut, wenn wir einander sehen und erleben. Kein Medium, kein Fernsehen, kein Radio, kein Internet kann ersetzen, dass man sich Aug´ in Aug´ sieht, eng beieinander sitzt und sich seines Glaubens durch bloßes Dasein vergewissert. Der Glaube ist nicht selbstverständlich. Alles in uns Sündern wehrt sich dagegen. Wir sind faul und träge, wir sind im Kern gottlos. Käme Gott nicht zu uns, wir kämen nicht zu ihm. Wir wollen uns gar nicht verändern lassen. Wir sind zwar unglücklich, in dem, was wir sind, aber wir fürchten das mögliche Unglück der Veränderung noch viel mehr. Damit aber verpassen wir auch das Glück der Veränderung. Wer Gottes Wort nicht hört, wird nicht von selber darauf kommen. Darum. Gottesdienst, Unterricht, Seelsorge. Eine Kirche, die nicht Gottesdienst feiert, wie ist wie ein Fußballverein, der nicht spielt, ist wie ein stummes Orchester oder wie ein Verschönerungsverein, der sich Dias davon anschaut, wie schön es mal war.

Ich will raus, ich will an die Menschen und unter Menschen. Dahin bin ich gerufen. Da gehe ich wieder hin. Dafür bin ich ordiniert: das zu tun, was der Hebräerbrief uns ans Herz legt, damit wir Kirche bleiben.

Und dass ich das mitmeiner Frau zusammen darf und unter so passenden Verhältnissen, empfinde ich als besonderen Segen und besondere Herausforderung. Diese Chance, so jedenfalls unser Gefühl, kommt so schnell nicht noch einmal.

Gottesdienst ist das Alleinstellungsmerkmal der Kirche,
die Verkündigung der Botschaft von Jesus Christus,
die Anbetung Gottes des Vaters, des Schöpfers
und das Leben aus der Liebe, die vom Geist gestiftet wird.
Jeder und jede an seinem Ort.
Jeder und jede nach seinen Gaben.
Jeder und jede nach seiner Kraft.
Aber immer im Dienst des Herrn:
Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel.
Lasst uns aufeinander acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen.
Darum gehe ich jetzt an meinen Ort.

In diesem Sinne: Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus Jesus, Amen.

Predigt zum „Kuckucksfest“, Altenritte, 1. 9. 2013, 14. S.n. Tr.; 1. Mose 28, 10-19a



Predigt zum „Kuckucksfest“, Altenritte, 1. 9. 2013, 14. S.n. Tr.; 1. Mose 28, 10-19a


Liebe Festgemeinde, Schwestern und Brüder im Herrn!


Ich habe einen Traum, den vor mir schon so viele geträumt haben: Den Traum vom Frieden, den Traum vom guten Leben, den Traum davon, als Mensch auf dieser Erde leben zu können ohne Angst und ohne Furcht in der Gemeinschaft der Lebendigen.


Ich habe einen Traum, dass Nachbarn sich vertragen und Arbeitskollegen sich mögen.


Ich habe einen Traum, dass Feinde sich in die Arme fallen und der Hass sich verwandelt ich Freundschaft.


Die tiefen Gräben, die Menschen trennen, sollen geflutet werden mit dem Wasser der Liebe, sodass die Boote der Versöhnung auf ihnen fahren können.


Schon die Kinder sollen das Hauen verlernen und die Erwachsenen die Furcht verlernen, einander in den Arm zu nehmen.


Ich haben einen Traum, dass wir einander die Wunden, die wir uns geschlagen haben, mit der Watte der Barmherzigkeit austupfen und mit der Salbe der Wertschätzung heilen.


Und wenn wir feiern, dann kommen wir dem Traum sehr nahe. Festzeit ist Traumzeit. Wir verlassen die Burgen unserer Häuser uns setzen uns ins Offene von Zelt und Biergarnitur. Hinter uns bleiben die Sorgen und Nöte des Alltags, und Freude und Tanz und Musik und Essen stehen in der Mitte. Wenn wir feiern, feiern wir immer das Leben, wenn wir feiern, feiern wir immer den Menschen, und wenn wir feiern, dann feiern wir immer auch Gott, der uns alles geschenkt hat.


Wenn wir feiern, dann spüren wir die Welt, wie sie sein könnte, wenn wir nicht die wären, die wir sind.






Wie aber können wir die Traumzeit des Feierns, die Freude des Festes, die Leichtigkeit des Sonntag hinüberretten, hinübernehmen in die tägliche Mühle der Mühe? Indem wir uns Orte der Erinnerung bauen und so den Traum festhalten. Nicht, wie die Träumer, die in den Himmel starren, sondern wie klare, weitsichtige Menschen, die furchtlos die Augen nach vorne richten, wo die Zukunft ist. Denn auf die Zukunft richtet sich der Glauben aus. Das teilt er mit dem Traum. Doch der Traum legt sich die Welt zurecht, wie er sie haben will. Der Glaube aber sieht die Welt, wie sie ist. Der Träumer träumt sich aus dem Leben heraus. Der Glaube träumt sich ins Leben hinein.






So will ich Euch, weil es der Predigttext von heute ist, die Geschichte erzählen von Jakob, dem Träumer. Der hat geträumt, und weil er geträumt hat und an Gottes Traum festhielt, konnte er das Leben in Angriff nehmen und der starke Vater eines ganzen Volkes werden.


Jakob, der Sohn von Isaak, der Enkel von Abraham, hat einen Zwillingsbruder, der heißt Esau. Jakob ist ein Feiner, Esau ist der Grobe. Jakob ist clever, Esau ist einfältig. Jakob ist ein Mutters Liebling, Esau ist Vaters Augapfel. Denn Esau ist der Erstgeborene. Auch bei Zwillingen gilt: Einer kommt zuerst! Und wer zuerst kommt, der erbt. Doch Jakob hat schon bei der Geburt Schwierigkeiten gemacht. Sein Name, hebräisch Ja´akof bedeutet: „Der Fersenhalter“. Er hatte seinen Bruder am Fuß gepackt, als wolle er sich schon im Geburtskanal vordrängeln. Und auch später: Der kluge Jakob stach seinen großen und groben Bruder Esaus aus. Mutter Rebekka wollte, dass Jakob der Erbe wird, nicht der Grobian Esau. Und so verabredeten sie ein Komplott, die Mutter und der Sohn, wie man den Vater um den Segen betrügen kann. Denn Esau war behaart, von Kopf bis Fuß, Jakob aber war fein und rosig und glatt. Daran konnte der alte und blinde Vater Isaak die beiden unterscheiden: Er fasste sie an die Arme, und spürte so, wen er vor sich hatte. Und eines Tages, als Jakob alt war und sein Stündlein kommen sah, rief Esau zu sich und bat ihn, ihm ein Stück Wild zu jagen und zuzubereiten, und dann werde er, Issak ihn, den Erstgebornen Esau, segnen. Was Issak nicht wusste: Jakob, der Clevere, hatte seinem begriffsstutzigen Bruder Esau das Erstgeburtsrecht abgekauft: für einen Teller Linsensuppe. Der war Esau lieber als irgendein Recht, von dem er nichts verstand. Und so musste Jakob es jetzt nur fertigbringen, auch noch seinen alten blinden Vater hinters Licht zu führen, damit er den Segen bekommt. Was tun?


Rahel, die kluge Mutter schlachtete ein Schaf, bereitete es als Wildpret zu und gab ihrem feinen Sohn das Fell, dass dieser sich über den Arm streifte.


So ging er zu Isaak ins Zelt, dieser aß das vermeintlich Wild, dann winkte er Jakob zu sich heran, der mit verstellter Stimme sprach, fühlte am Arm, wer es sei, fand dort struppige, übel riechende Locken – und segnete den Zweitgeborenen, weil er dachte, es wäre Esau. Jakob nun also war sein Erbe sein. Segen ist Segen, das war für die Alten unumstößlich wie ein Versprechen.


Als Esau von der Jagd nach Hause kam mit großem Getöse und erfuhr, was geschehen ist, gab´s Riesenkrach und machte sofort Jagd auf seinen Bruder. Der aber hatte schon das Weite gesucht, und ging in Richtung Haran nach Osten zum Bruder seiner Mutter, Laban, der auch ein feines Kaliber war, aber die Geschichte erzähle ich ein andermal.


Auf der Flucht also, und wahrlich nicht ohne Grund, legt sich Jakob erschöpft uns müde inmitten in der Wüste, mit einem Stein unter dem Kopf, dass ihm nicht Viehzeug in die Ohren kriecht, auf den Boden.


Und jetzt geschieht´s. Wir hören die Bibel im Original: „Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. 13 Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. 14 Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.


15 Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe. 16 Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht! 17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.


Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goß Öl oben darauf.“






Der Obergauner und Familienbetrüger Jakob hat einen Traum, der sein Leben verändert. Er träumt von Gott, er träumt vom offenen Himmel. Er sieht eine Treppe, oben sitzt Gott, die Engel steigen auf und ab. Ein Treppenheiligtum, wie es gar nicht selten war in der Antike im Orient, wo die Tempel, wie hier in Altenritte die Kirche, oft auf einer Höhe standen und man Stufen hinaufgehen musste zum Wohnort Gottes. Und Jakob hört, und was er hört, ist doch ungeheuerlich. Es ist eine Verheißung, ein Zusage. Ihm, dem Betrüger und Schlitzohr, werde Gott treu sein, wie er es seinem Vater versprochen hat. Ihm, dem Betrüger, sagt Gott zu: „Durch Dich und Deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe“.






Warum tut Gott das? Weil er sich an seine Versprechen hält und Segen nicht zurücknimmt, egal, was wir Menschen tun. Gott ist nicht moralisch, Gott setzt auf die Kraft von Liebe und Versöhnung, Gott ist barmherzig. Mit dem Traum von der Himmelsleiter macht er Jakob innerlich stark, seinen Weg zu gehen, und es wird ein langer Weg, Über 40 Jahre wird Jakob in der Fremde leben, vier Frauen wird er heiraten, 12 Söhne wird er bekommen und eine Tochter, reich wird er werden und angesehen, aber immer auf der Flucht. Immer voller Angst vor Esau. Das ist der Schatten über seinem Leben. Bis er die Kraft findet, umzukehren und heimzukehren. Bis er die Kraft findet, sich vor Esau zu stellen und um Vergebung zu bitten. Bis Jakob, im wahrsten Sinne des Worte, über den Fluss des Zankes und Streites schreitet und sich vor Esau stellt und sagt: Hier bin ich, tue, was du für richtig hältst, aber verschone meine Familie.


Jakob hat die Kraft dazu aus einem Traum gewonnen. Jakob wusste Gott immer an seiner Seite. Jakob vertraute und glaubte, und das machte ihn stark, sein Leben zu leben, klug, besonnen und kraftvoll. Jakob glaubte dem Traum von der Himmelsleiter. Jakob war ein ganzer Kerl, ein ganzer Mann, ein ganzer Mensch, weil er auf Gott vertraute, auf seinen Traum von Gott, und so das Leben lebte. Und so fand er die Kraft, um Vergebung zu bitten und bekam dafür Frieden. Esau und Jakob lagen sich weinend in den Armen. So geht er aus, der Traum. Und die Steine, die Jakob aufgerichtet hat, sie standen immer noch und erinnerten an den Tag und die Stunde, wo Jakob träumte von Gottes Nähe.






Wir träumen immer noch Jakobs Traum. Vor 50 Jahren hielt Martin Luther King seine berühmte Rede in Washington: I have a dream, „Ich habe einen Traum“, in der er die Vision vom Frieden zwischen den Rassen und den Menschen beschwor, und es war der Traum des Glaubens, den der fromme schwarze Pfarrer da träumte, der Traum des Jakobs vom offenen Himmel und dem großen, einigen Gottesvolk. An diese große Rede dieses großen Träumers habe ich mich angelehnt: Träume sind Aufrufe, die Welt zu verändern, aus der Gewissheit heraus, dass Gott mitgeht.


Wir träumen nämlich immer noch Jakobs Traum.


Er sollte der Vater eine großen Volkes werde, und aus diesem Volke stammt Jesus Christus, als direkter Nachfahre. Und Jesus öffnete uns den Himmel erneut, wie es Jakob träumte. Durch Tod und Vernichtung hindurch schenkt uns Jesus den Traum der Liebe und des guten Lebens, Und er gab uns diesen Traum mit auf den Weg: Feiert das Leben, feiert die Schöpfung, feiert den Ort, den Gott sich erwählt hat, um dort zu wohnen und macht daraus einen Ort des Friedens und des guten Lebens. Jede Kirche erinnert daran, Jede Kirche ist der Denkstein dafür, dass Gott uns nahe ist bis an der Welt Ende. Bethel war ein fremder Ort in der Wüste. Durch Jesus aber ist etwas geschehen: Durch ihn ist der Ort, wo Gott wohnt, überall dort, wo sich Menschen im Namen Jesu versammeln, als JETZT, HIER und HEUTE „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Wir sind es, Schwestern und Brüder, Nachbarn und Freunde, Kollegen und Kolleginnen, Damen und Herren, wie immer ihr Euch anredet und angeredet werden wollt: Wir sind es, die heute hier unter Gottes Wort stehen, und damit am Ort, wo Gott wohnt. Wie Jakob den Stein mit Öl übergossen hat, um ihn zu heiligen, sind wir mit Wasser übergossen worden in der Taufe. Jeder von uns, der Gott übergeben wurde, ist Bethel, ist der Ort, wo Gott wohnt. Die wahre Kirche ist nicht aus Stein, sondern aus Fleisch und Blut.






Ihr feiert Kuckucksfest, Ihr feiert Euch selbst und feiert, die die neu dazugekommen sind. Mit der Kuckuckstaufe knüpft ihr an die Taufe an: Ein Traumsymbol für die Neue Gemeinschaft. Was für eine schöne Idee, was für ein schöner Traum von Gemeinschaft. Und damit seid ihr auch für diese Tage in der Traumzeit vom guten Leben. Vergesst diese Tage nicht, wie Jakob seinen Traum nicht vergessen hat und wir Christen unseren Traum nicht vergessen. Die Welt braucht es, dass wir den Glauben leben. Die Welt braucht das Wort Gottes, wenn sie in Frieden und Gerechtigkeit leben will. Die Welt braucht es, dass wir in Gemeinschaft leben, wir brauchen es.


Die Kinder, damit sie fest werden innerlich und stark,


die Jugendlichen, damit sie ihren Weg finden ins Leben hinein und nicht hinaus,


die Berufsanfänger, damit sie nicht zu leben vergessen vor Arbeit und Karriere,


die Mittleren, wie ich, damit wir nicht der Müdigkeit und der Resignation verfallen,


und die Alten, damit sie nicht gefangen sind in der Vergangenheit, sondern auch nach vorne blicken können, wo das Leben ist, das uns verheißen ist.


Darum freut es mich so, Euch am Kuckucksfest zum ersten Mal zu begegnen. Wir träumen hier für eine Stunde eine Traum, für ein paar Tage einen Traum, und wenn ihr wollt, träumen wir ihn weiter, Sonntag für Sonntag, im Hause Gottes, wo wir gesagt bekommen, dass Gott uns nicht verlässt, was immer wir tun, wo immer wir sind.






Wer vom Himmel träumt, spürt, wie kostbar die Erde ist.


Wer vom Himmel träumt, sieht die Heimat mit neuen Augen: Das ist der Ort, wo man gut leben kann: der Ort, wo Gott wohnt.


Möge Segen darauf liegen heute, morgen, jeden Tag.


Amen.

Predigt Einführungsgottesdienst, 8.9. 2013, Altenritte

5 Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben! Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.

Lc 17,5-6



Vom Glauben ist hier die Rede, als wäre es die selbstverständlichste und klarste Sache der Welt. Aber dem ist nicht so. Lasst uns, in der Kürze der Zeit, die wir haben, sehen, was denn überhaupt wohl gemeint ist, wenn die Jünger sagen: Stärke uns den Glauben“.

Dazu müssen erst einmal ein paar Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden – die aber sehr verbreitet sind.

1. Glaube ist nicht der Lückenfüller an der Grenze unseres Wissens. Er beantwortet nicht die bisher unbeantworteten Fragen unseres Lebens. Ob die Erde eine Scheibe oder eine Kugel ist, ist für den Glauben völlig irrelevant, oder ob das Universum endlich ist oder unendlich. Das ist doch nur eine Frage der Forschung und der Wissenschaft. Wäre Glaube das: Antwort auf unbeantwortbare Fragen, dann wäre Glaube ja einfach nur Unwissenheit und Dummheit, die Behauptungen aufstellen, wo einzig Wissen nötig ist. Wer Glauben so versteht, hat natürlich gut lästern. Viele sogenannte Atheisten oder aufgeklärte Menschen machen mich immer ganz ratlos, wenn sie diesen angeblichen Glauben angreifen und sich darüber lustig machen.

Hier werden Glauben und Wissen in Gegensatz gesetzt, was grotesk ist. Das wäre, als wolle man Kochen und Backen gegeneinander ausspielen. Der Glaube ist kein Wissen, sondern eine Erkenntnis. Er fragt nicht nach Informationen, sondern er fragt:

Tröstet mich, was ich höre?

Erfahre ich Vergebung?

Bekomme ich Ermutigung zum Leben?



2. Glaube ist auch nicht ungeprüftes Für-Wahr-halten von irgendwelchen Sätzen über Gott und die Weil. Das ist Aberglaube und Ideologie. Man wird ebensowenig zum Christen durch Auswendiglernen von frommen Sätzen wie man ein Koch wird, wenn man das Kochbuch auswendig lernt, oder wie man zum Politker wird, wenn man das Parteibuch aufsagen kann.

Solcher Glaube macht aus der Bibel eine Art Orakelbuch und stellt sie damit auf eine Stufe mit dem Horoskop oder dem hundertjährigen Kalender. Der Glaube ist keine Lehre, sondern eine Haltung: Es geht darum, offen zu sein, für das Wort Gottes:

Tröstet mich, was ich höre?

Erfahre ich Vergebung?

Bekomme ich einen Impuls, zu leben?



3. Glaube ist auch nicht ein mystisches Verschmelzungserlebnis mit, was weiß ich, Gott, der Natur oder Jesus. Da können uns die Biologen und Ärzte sehr deutlich sagen, was da in unserem Gehirn geschieht, und glaubt mir, er ist nicht sehr schmeichelhaft. Glaube ist kein Rockkonzert und auch kein Trip.

Glaube ist keine Droge, die unser Bewusstsein außer Kraft setzt und uns in angeblich höhere Wirklichkeiten versetzt. Was soll uns daran trösten, vergeben oder einen Lebensimpuls setzen? Der Glaube ruft uns vielmehr ganz nüchtern zu einer Gemeinde zusammen. Wir sollen, wenn wir überhaupt zu etwas „verschmelzen“ sollen – ein furchtbares Bild, wenn ich ehrlich bin - dann zu einer Gemeinschaft von solchen, die genau das tun, was Jesus mit seinen Jüngern gerade tut: Einander den Glauben stärken, indem sie einander trösten, vergeben und zum Leben ermutigen. Der Apostel Paulus hatte viele solcher Erlebnisse. Aber er sagt immer wieder, und ganz scharf sogar gegen seine Gemeinde in Korinth: das ist alles schön und gut mit den Geisterlebnissen, die ihr da habt, ich hab die auch, aber Glaube ist das nicht. Glaube ist Hören auf Gottes Wort, das uns in Jesus Christus begegnet und uns in die Gemeinschaft führt. Glaube ist kein Privatvergnügen. Das ist er auch. Jeder darf auch für sich was kochen. Aber was zählt, ist das Kochen in der Gemeinschaft, um das Bild noch einmal aufzunehmen.

4. Glaube ist daher auch kein seelischer Zustand, oder ein Gefühl, ebenso wenig wie die Liebe das ist, jedenfalls im christlichen Verständnis. Das wäre ja furchtbar. Nichts ist wankelmütiger als Gefühle, das geht doch hüh und hott. Das würde ja bedeuten, dass unser Glauben davon abhängig ist, wie es uns geht. Es ist aber genau andersherum. Der Glaube erzeugt in uns Gefühle: Trost, Vergebung und Lebensmut. Glaube aber ist eine Haltung des Empfangens, des Hörens und de Bittens. Es ist eine Art innere Spannung, in die uns Gott versetzt, wenn er uns anspricht, wie er die Jünger angesprochen hat. Und die nutzen die Gelegenheit: Herr, stärke uns den Glauben, Gott, wir sind ganz Ohr. Gefühle kann man nicht lernen. Haltungen schon. Wie sollte ich meine Konfirmanden den Glauben nahebringen, wenn es ein Gefühl wäre? Soll ich sie verliebt machen oder sentimental? Soll ich ihnen Angst einjagen und sie dann trösten, wie es früher allzu oft gemacht wurde?

Ich möchte sie den Glauben als eine Haltung lehren: Die Ohren zu spitzen für das, was Gott uns sagt, was er uns als Trost, Vergebung und Stärkung anbietet. Glauben ist zuerst Hören.

Und darum muss von ihm gesprochen werden.

Das ist es, was ich hier tun will, wozu ich berufen bin von der Gemeinde und heute und hier eingesetzt werde: Mit Euch die Ohren zu spitzen dafür, was Gott uns als Gemeinde sagen will, und Euch zu sagen, was ich gehört habe:

Trost, Vergebung, Ermutigung zum Leben .

Wir stehen gemeinsam vor Gott und bitten: stärke uns den Glauben, und wenn es auch weniger als ein Senfkorn ist.

Denn der Glaube ist zuerst ein Hören, ein Empfangen, ein Vertrauen, wie wir es unseren Eltern gegenüber aufbringen, lange bevor wir irgendetwas wissen, meinen oder wollen. Wir sagen nicht ohne Grund: Vater zu unsrem Gott.

Maritn Luther sagt es sehr schön in seiner Erklärung des Glaubensbekenntnisse, die ich und viele Ältere zu ihrem Besten noch lernen durften:

Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten.

Nicht aus eigener Kraft- darin liegt die gute Botschaft für diesen Tag. Nur so kann ich dieses Amt annehmen und ausfüllen. Sonst würde ich mich überheben. Darum rufen wir zu Beginn jedes Gottesdienstes nach dem Heiligen Geist, und darum rufen wir in diesem Gottesdienst, wo zwei Pfarrer einsegnet werden, vorsichtshalber gleich doppelt um den Geist: Herr, stärke uns den Glauben. Nicht wir schenken Gott Glauben, sondern er schenkt uns Glauben. Das macht uns stark. Amen.

Predigt Zeltkirmes Großenritte, 22.9. 2013. Von Rittern und Ritterinnen.

Liebe Kirmesburschen samt Kirmesvater, liebe Festgemeinde, Schwestern und Brüder im Herrn!


Ich glaube, es gibt kaum einen Traum, der so tief in den Herzen der Menschen verankert ist wie der vom edlen Ritter. Das habe ich gemerkt, als ich die Webseite der Zeltkirmes aufrief, schon vor Wochen, und den Ritter sah, der da kniet, auf Schild und Schwert gestützt, mit gesenktem Haupt.
Und da habe ich auflachen müssen, weil mir plötzlich klar wurde, dass auch mein alter Kindheitstraum auf eine bemerkenswerte Weise in Erfüllung geht: Ich werde, spätestens nach unserem Umzug im Oktober, auch ein „Ritter“ sein. Es war für mich auch schon deswegen immer ein Kindheitstraum, weil ich ja mit Vornamen Roland heiße – und die Rolandssage ist die Rittersage schlechthin, für das gesamte Mittelalter war Roland der edle Ritter, so wie er, wollten alle sein: Opferbereit, Höflich, Mutig, Edel.

Warum aber sitzt das so tief? Ist ein Ritter nicht letztlich eher etwas Abstoßendes und Furchtbares? Ein bis an die Zähne bewaffneter Mann, ausgebildet seit frühesten Kindesbeinen zum Töten mit den furchtbarsten Waffen: Schwert, Beil, Hammer, Lanze? Haben nicht Ritte mit dem Kreuz auf der Brust über Jahrhunderte unter den sogenannten „Heiden“ gewütet, so dass wir bis heute mit dem Islam ein getrübtes Verhältnis haben? Ist das Schwert nicht das Symbol für die Waffe schlechthin, für die Macht des Todes und die Fähigkeit des Menschen, anderer Menschen zu töten?  Steht der Ritter nicht für die schlimmste aller Verdrehungen von Religion: Für den sogenanntnen „heiligen Krieg“, die Vernichtung der Ungläubigen? Heitß es nicht im Evangelium: Wer das Schwert zieht, wird durch das Schwert umkommen?
/Schwert zeigen/
Gerade das Schwert ist starkes Symbol. Bis heute, auch im Zeitalter der technischen Waffen steht das Schwert für den Krieg, aber auch für die Gerechtigkeit. Steht es für Gewalt, aber auch für die Macht, Gewalt einzudämmen. Und dieser Traum vom Schwert wird immer noch geträumt: Heute freilich nicht mehr hoch zu Ross mit eiserner Brünne und ehernem Schild, sondern mit Lichtschwert und Raumgleiter, als Yedi oder Dark Knight Batman, ja selbst Harry Potter braucht ein Schwert von Gryffindor, um den Drachen in der Kammer des Schreckens zu töten. Das Schwert ist starkes Symbol. Und der Ritter auch. Und er ist letztlich ein Symbol für das Gute, das Menschlich, eben für Ritterlichkeit und Höflichkeit, für Schutz und Beistand. So wie das Kreuz Christi für Auferstehung steht, und nicht für den Tod.
Edel ist der Ritter: er kämpft für das Gute. Er will nicht töten, sondern Töten verhindern. Er will nicht angreifen, sondern verteidigen. Ruhm und Ehre sind seine Ziele, aber nicht der eitle Ruhm von Macht und Geld, sondern der Ruhm, ein Schützer der Schwachen und ein Verteidiger der Ohnmächtigen zu sein, und nicht die eitle Ehre von Wichtigtuerei und Ansehen will er, sondern von Hingabe und Demut. Das ist das Ideal, das ist das Ziel. Und auch, wenn es immer wieder verfehlt wird, ja gerade, weil es immer wieder in sein schrecklichen Gegenteil verkehrt wird:
Ich möchte  Euch heute, euch Großenrittern und Großenritterinnen und all Euren Gästen, den Ritter und die Ritterin ans Herz legen. Das sind starke Bilder, aus denen wir die Kraft zum Guten gewinnen können, und zwar die Kraft für den täglichen Kampf, der auf uns wartet. In der Schule, an der Arbeit, in der Familie, am eigenen Körper, in der eigenen Seele spüren wir, wie das Böse, der Tod, die Mühsal, die Müdigkeit und die Resignation nach uns greifen.
Der Apostel Paulus hat das in unübertroffener Weise ins Bild gebracht. Er schreibt an seine Gemeinde in Ephesus, und er schreibt aus dem Gefängnis, wo er damit rechnen muss, um seines Glaubens willen zum Tode verurteilt zu werden, und er schreibt an eine Gemeinde, die in sich zerstritten ist, in der es Grüppchenunwesen gibt und Streit über den richtigen Weg des Glaubens, und er schreibt:

10 Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.
11 Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels.
13 Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.
14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit
15 und an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens.
16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen,
17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
18 Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen

Nichts anderes als einen Ritter des Lichtes beschreibt er hier, eine Ritterin des Lichtes. Ja, das gilt auch für Frauen und Mädchen. . Jahrhundertelang galt das alles nur für Männer, aber Paulus schreibt: Es gibt da keinen Unterschied. Also, ihr Frauen und Mädchen, auch hier tragt diese Rüstung des Glauben. Der Panzer der Gerechtigkeit, die Stiefel der Boten des Evangeliums, der Schild des Glaubens, der Helm des Heils, und schließlich: das Schwert des Geistes, das Wort Gottes.
Das ist unsere Rüstung, Schwestern und Brüder, die tragen wir seit unserer Taufe. Es ist eine Schutzrüstung, aber auch eine Rüstung, die uns mutig machen soll im täglichen Kampf.
Ich finde das ein ganz starkes Bild. Wir haben es als Christen nicht leicht in der Gesellschaft, und überhaupt haben es Menschen, die für das Gute stehen, nicht leicht. Wir haben ja in der Lesung die Worte der Bergpredigt gehört, was das Gute ist:
Gerechtigkeit statt Rache. Gerechtigkeit bedeutet, auf Rache zu verzichten, auf Vergeltung, auf Hass und Heimzahlen. Das ist schwer. Wer vor uns hat in seinem Herzen irgendwo einen alten Hass sitzen, eine alte Verletzung, eine alte Kränkung und wartet nur darauf, sich zu rächen? Rache, so sagt ein klingonisches Sprichwort, ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird. Aber wie furchtbar ist das. Die Rache ist das Schlimmste, was es unter uns Menschen gibt. Weil sie nie aufhört. Weil sie immer neue Gegenrache erzeugt. In welchem Ort, in welcher Familie gibt es nicht Kriege, die schon Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte dauern, weil ständig es einer dem anderen heimzahlt? Das aber kann der Weg zum Frieden nicht sein. Es war eines der wichtigen Ziele des Rittertumes, die Rache zu beenden und Frieden zu stiften, Versöhnung anzubieten Und Gott fängt an. Gott ist nämlich entgegen allen Gerüchten, kein rächender Gott, kein wütender Krieger der dunkeln Seite der Macht, sondern er liebt. Und Liebe heißt: dem andern das Beste, das Gute zu wünschen, lieben heißt zu wollen, dass der andere lebt, lieben heißt in letzter Konsequenz: das Leben des anderen höher schätzen als das eigene.

Darum gehört zu echter Ritterlichkeit auch die Feindesliebe. Hier geht es nicht um Sympathie. Ich soll den, der mich verletzt und gekränkt hat, nicht plötzlich sympathisch finden. Es geht hier nicht um die Aufforderung zum Rumschleimen, das ist ekelhaft. Sondern Du sollst Dir eine Frage stellen: Wer ist Deines Feindes ärgster Feind?
Und die Antwort lautet: Du bist deines Feindes ärgster Feind. Darum hast Du auch die Macht und die Kraft, es zu beenden. Das ist mit Feindesliebe gemeint. Unsere Feinde halten uns den Spiegel vor: von ihnen können wir am meisten lernen über uns. Das war immer schon die Spitze der Ritterlichkeit.
Dass Krieger, dass Soldaten dazu gebracht worden sind, die Feinde persönlich zu hassen, ist eine Erfindung der Moderne und eine der Wurzeln des modernen Terrorismus. Der Heilige Krieg, der den Unglauben ausrotten will, ist das perverseste, was es auf der Erde gilt: hier wird mit dem Heiligen Schindluder getrieben. Das ist wahrhaft teuflisch, und hier gilt der Satz: wer sein Schwert erhebt, wird durch das Schwert umkommen.
Und wir wissen, dass dieses Denken – den Feind zu vernichten -  bis unser Wirtschaftsleben vorgedrungen ist. Hier herrscht Krieg, und das ist fruchtbar, denn wie jeden Krieg müssen es vor allem die kleine ausbaden, die Zivilisten, die Schwachen.

Ihr merkt, worauf es hinausläuft. Paulus ruft uns auf, Ritter und Ritterinnen des Lichtes zu werden, Kämpfer für das Gute und die Liebe, mutig, einsatzbereit. Das ist das Ideal, und wir sollten nicht davon ablassen, wo wir doch den Ritter im Namen tragen – mit ein bisschen Augenzwinkern und Humor kommt man nämlich besser durchs Leben.

Wir, liebe Gemeinde, sind berufen, Ritterinnen und des Lichtes zu sein, Kämpfer und Kampferinnen für das Gute im Alltag.
Wer also ist so ein Ritter, so eine Ritterin?
Feuerwehrmänner und Frauen, Rettungssanitäter, fallen einem sofort ein, aber ich sehe auch die junge Frau mit den Ringen unter den Augen, die 8 Stunden an der Kasse sitzt und zu Hause ihre demente Mutter pflegt, und noch Zeit findet, ihre Kinder in der Schule zu unterstützen.
Ich sehe den Bankangestellten, der dem klammen Kunden nicht auch noch einen gefährlichen Kredit aufschwätzt.
Ich sehe die Lehrerin, die Tag für Tag in die Klasse geht und sich bemüht, aufrechte, klar denkende Menschen zu erziehen. Ich sehe Menschen, die sich in der Politik engagieren zum Wohle der Allgemeinheit, und dafür Hohn, Spott, Missverständnis, ja sogar schiere Verachtung in Kauf nehmen müssen.
Ich sehe Schüler, die eingreifen, wenn sie mitbekommen, dass Mitschüler gemobbt werden. Ich sehe Krankenschwestern und Pflegedienste, die für einen Hungerlohn Übermenschliches leisten. Ich sehe den Superreichen, der seinen Reichtum in Stiftungen und nachhaltige Projekte investiert, ich sehe den Hip-Hopper in Schlabberhosen mit Stöpsel im Ohr, der aufsteht, wenn die alte Dame die Straßenbahn betritt.
Ich sehe dich und mich im alltägliche Kampf darum, Menschen zu werden, Menschen zu bleiben. Der wahre Ritter, die wahre Ritterin, ist längdt vom Ross herabgestiegen, so wie Gott aus einem fernen Himmel herabgestiegen ist und den Kampf für das Gute auf Augenhöhe aufnahm. Dieser Kampf endete am Kreuzt, denn im Kampf für das Gute ist alles erlaubt, aber eines niemals: Gewalt, weder psychisch noch körperlich.
Das ist der Kern unseres Glaubens, und auch der Kern des scheinbar so kriegerischen Bildes von der Geistlichen Waffenrüstung: Liebe, statt Gewalt, Versöhnung statt Rache, Hingabe statt Ausbeutung.

Heute aber stellen wir die Waffen in die Ecke. Wir feiern, wir machen Pause, wir genießen die Früchte unserer Arbeit. Wir zeigen uns die Zähne nur zum Lachen, wir singen, tanzen, wir reden, wir proben das Leben ohne Kampf und Not, wir zeigen uns von der besten Seite. Das ist der Sinn solcher Feste. Und darum gehrt dieser Gottesdienst dazu, und ich freue mich, dass er stattfinden kann: damit wir erinnert werden, dass wir in Gottes guter Schöpfung leben, die zu behüten und zu bewahren wir berufen sind. Die Taufe ist unsere Schwertleite, in der uns die Rüstung angelegt wird, mit der wird durchs Leben kommen: Mit offenem Visier, Auge in Auge, aufrecht und Mutig, und in ritterlicher Solidarität: Männer und Frauen, Jungen und Mädchen, Junge und Alte, Fremde und Eingeborene, Fromme und Unfromme, Christen und Nichtchristen, Freunde und Feinde: hier und jetzt sind wir nur eines: Gottes geliebte Kinder, Ritter und Ritterinnen des Lichtes, Menschen im besten Sinne.
Wir sind das alles nicht aus eigener Kraft: Gottes Gabe ist es. So steht am Anfang allen Tuns, allen Kämpfens und allen Feierns das Gebet, die Einkehr, die Stille, das Hören auf das ermutigende Wort: Alle Kraft, die wir brauchen, zum Guten, kommt von ihm.


Predigt Erntedankfest Großenritte, 29.9.2013 Gier, Geld und Gnade



Mt 6,19-23
19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. 20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. 22 Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. 23 Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!
24 Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Liebe Gemeinde,
wir feiern Erntedankfest. Der Altar ist üppig geschmückt und zeigt uns, mit welcher verschwenderischen Fülle die Schöpfung ihrem Auftrag nachkommt, für Nahrung zu sorgen: Die Erde bringe hervor grünes Kraut, ein jedes nach seiner Art, Bäume und Früchte, jede nach ihrer Art, heißt schon im ersten Kapitel der Bibel.
Wir danken aber nicht nur Gott dafür, dass er der Natur die Kraft zum Wachstum gegeben hat, wir danken auch denen, die den Boden bearbeiten, die Pflanzen und die Tiere hegen und pflegen, die die Nahrungsmittel produzieren und verteilen. Es ist ein weiter Weg geworden in der modernen Gesellschaft vom Acker bis auf den Tisch. Das Erntedankfest erinnert uns daran, dass das Wasser nicht aus der Leitung, die Milch nicht aus dem Tetrapak, Obst und Gemüse nicht aus dem Supermarkt und das Fleisch nicht aus der Kühltheke kommt. Am Anfang steht ganz urtümlich und wie vor tausenden von Jahren die Landwirtschaft. Wir müssten das Erntedankfest im Grunde umbenennen in „Landwirtschaftserinnerungsfest“, und wir müssten es im Grunde zu einem staatlichen Fest machen, das in den Schulen, vor allem in den Schulen begangen wird. Wir tun uns nichts Gutes, wenn wir vergessen, woher die Nahrung kommt. Dass wir, wir unsere Vorfahren, von der Erde leben und von der Arbeit.
Aber wir müssten es auch „Gerechtigkeitserinnerungsfest“ nennen.
Denn wir haben mehr als genug. Wir haben so viel, wie nie zuvor. Wir leben in einer Überfülle, von der niemand jemals zu träumen gewagt hat.
Und wir wissen, dass in anderen Regionen der Welt Mangel herrscht, Hunger sogar. Dort fehlt es – ja, an was eigentlich? Es fehlt nicht an Nahrungsmitteln. Wir produzieren weltweit viel mehr, als den Bedarf. Selbst die Milliarde Chinesen und die Milliarde Inder könnten locker satt werden. Aber es fehlt an Geld. Die Menschen in der Welt hungern, weil sie arm sind.
Was ist hier passiert? Was läuft hier schief? Was hat hier seine Finger im Spiel?
Jetzt sind wir bei unserem Predigttext und den Worten Jesu angekommen. Die Gier hat hier die Finger im Spiel. Es geht Jesus nämlich gar nicht um die Frage, ob wir etwas besitzen dürfen oder nicht. Es geht ihm um die Frage, was man mit seinem Besitz macht. Wozu man ihn einsetzt. Nicht das Geld ist des Teufels, sondern die Gier. Die Gier sorgt dafür, dass sich die Verhältnisse umkehren.  Eigentlich sollte doch Besitz etwas sein, dessen Herr man ist: Ich bin der Eigentümer meines Besitzes. Aber die Gier sorgt dafür, dass sich das ins Gegenteil verkehrt: Ich bin von meinem Besitz besessen, wie der reiche Kornbauer im Gleichnis, das wir in der Lesung hörten. Der Mammon hat mich am Wickel. Wer sein Geld hortet um des Hortens willen, der hat verloren. Und zwar sein Leben, seine Freiheit, sein Glück.
Sammelt Euch keine Schätze auf Erden, sondern im Himmel, sagt Jesus. Das ist ein ganz schlichter Satz, der eine große Wahrheit enthält. Alles, was wir haben, ist nur geliehen, es ist uns gegeben, um damit Gutes zu tun und Gerechtigkeit in die Welt zu bringen. Man sammelt Schätze im Himmel, indem man Gerechtigkeit anhäuft, anstatt Besitz. Nirgends in der Bibel wird von uns Armut verlangt oder auch nur Verzicht. Das ist ein alter Irrtum, mit dem man es sich viel zu einfach macht. Verzicht erzeugt nur saure Mienen, Lüge und Heuchelei, Verzicht erzeugt nur Neid. Vom Verzicht reden immer nur die, die schon etwas haben. Darum geht es nicht. Es geht um Gerechtigkeit. Es geht darum, die Freude, das Glück des Teilens zu entdecken, das Glück der klugen Arbeit mit dem Geld, wenn man es hat. Erfolg heißt nicht, soviel wie möglich haben. Erfolg heißt, so viele Menschen wie möglich glücklich zu machen.
Jesus erzählt sogar eine Geschichte davon, wie ein Knecht von seinem Herrn Geld bekommt, um damit etwas zu bewirken. Der eine schafft es, das Geld zu vervielfachen, der andere aber vergräbt es und hortet es. Der, der es vervielfacht hat, wird gelobt, der andere aber gescholten. Geld ist ein Mittel, ein Werkzeug, ein ziemlich geniales sogar, weil es uns erlaubt, über große Entfernungen und Zeiträume etwas zu bewirken. Wir können, weil wir Waren und Güter in Geld verwandeln können, an fernen Ecken in der Welt Gutes tun mit unserem Überfluss – wenn wir ihn doch nur als solchen wirklich begreifen. Nicht, dass es Banken gibt, ist von Übel, sondern dass es so wenig good banks gibt: Gute Banken, die das Geld vermehren, indem sie in Menschen investieren und damit Schätze im Himmel sammeln. Die Gier aber spekuliert mit dem Unglück der Menschen. Die Gier sammelt keine Schätze, sondern feurige Kohlen auf das Haupt von denen, die horten.

Darum ist mir das Erntedankfest so wichtig. Wir leben davon, dass uns die Erde und unsere Hände Arbeit die Güter gibt, die wir zum Leben brauchen.
Wir leben davon, dass Gott uns ermutigt, mit unserer Hände Arbeit die Güter der Schöpfung zu gewinnen und zu verteilen. Wir leben davon, dass wir das rechte Maß finden, denn dann geht es uns gut.
Unser Reichtum, unser Wohlstand darf nicht zum Fluch für die Anderen werden, sondern zum Segen. Sonst wird er auch zum Fluch für uns. Das spüren wir allenthalben. Die Menschen kommen aus der ganzen Welt zu uns, um an unserm Wohlstand teilzuhaben. Das wird zunehmend ein Problem, das macht vielen Menschen Angst. Das können wir nur lösen, indem wir unseren Wohlstand in die Welt bringen. Die wenigsten, die zu uns kommen, kommen gerne; in der Fremde ist der Fremde immer fremd.
Wir aber beuten mit unseren 15 cent Kiwis und unser Billigmilch sogar unsere eigenen Bauern aus, wir vernichten die Märkte in Afrika, indem wir unsern Überfluss billigst verkaufen: Wir dienen längst dem Mammon, und nicht mehr Gott mit unserem Geld. Denn Gott dienen, heißt den Menschen dienen.
Gott aber, meine Lieben, ist ein gnädiger Gott. Er sieht unsere Not, er kennt unsere Schwäche. Darum ruft er uns immer wieder zu, was er von uns will: immer und immer wieder dürfen wir die Geschichte vom reichen Kornbauern hören, immer und immer wieder die Worte vom Mammon, und dass man eben nicht zwei Herren dienen kann. Wir werden nicht verdammt, verurteilt und als Sünder in die Ecke gestellt, wo wir uns schämen sollen, sondern Gott ermutigt uns mit seinem Wort immer und immer wieder, Jahr für Jahr, Sonntag für Sonntag, es aufs Neue mit der Gerechtigkeit zu probieren und uns für ihn zu entscheiden, für den Herrn, der uns in die Freiheit führt und uns die Hände füllt mit dem täglichen Brot.
Brot und Wein reicht er uns, als Mahl der Versöhnung und der Gemeinschaft, in Fleisch und Blut kommt er in uns hinein, nimmt er von uns Besitz, weil er uns von innen heraus verwandeln will, damit die Angst verlieren, die Angst, zu kurz zu kommen, damit wir frei werden, frei zum Teilen, frei dazu, die Fragen zu stellen, was wir denn nun machen, mit all unserm Reichtum. Hier wird das Evangelium ganz politisch, es gibt eine Richtung vor: Es sollen doch nicht alle gleich arm werden, es sollen alle gleich reich werden, reich an den Gaben der Schöpfung, überall auf der Welt soll es so reichliche geschmückte Altäre geben und Menschen, die glücklich und dankbar davor sitzen. Das Wirtschaftswunder in Deutschland stand unter dem Motto: Wohlstand für alle! Warum soll das nicht auch für die ganze Welt gelten? Bei uns hat es funktioniert.

Denn meine Leiben, so einfach ist das: Wenn die Menschen satt sind, wenn die Menschen das Gefühl haben, dass es gerecht zugeht, dann wächst der Frieden in der Welt. Das ist die Reihenfolge, die wir schon im VaterUnser hören: Gib uns unser täglich Brot, und vergib uns unsere Schuld. Wer satt ist, hält Frieden.
Im Abendmahl, Schwestern und Brüder, gibt er uns beides: Versöhnung und Brot, Jesus Christus holt uns heraus aus der Macht des Mammons. Wer zu ihm kommt, hat sich richtig entschieden: Wer Gott dient, ist frei, den Menschen zu dienen. Und das, meine Lieben, ist das wirkliche Glück, der größte aller Schätze: Menschen zum Leben zu führen und mit ihnen Brot und Wein zu teilen, es ist das Glück der Gemeinschaft und des Friedens.

Gott sei Dank, der uns das tägliche Brot schenkt und Vergebung der Sünden, der uns in Brot und Wein so nahe kommt, wie niemand sonst und der uns bewahrt, besessen zu werden von der Macht des Mammon.

Amen.